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Fußverkehrs-Check 2024: Abschlussbericht zeigt Potenziale und Handlungsbedarf

Fußverkehrscheck: Ortsbegehung mit Interessierten in Hiesfeld im Jahr 2024
Fußverkehrscheck: Ortsbegehung mit Interessierten in Hiesfeld im Jahr 2024

Die Stadt Dinslaken hat gemeinsam mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW und der Planersocietät aus Dortmund im vergangenen Jahr einen umfassenden Fußverkehrs-Check durchgeführt. Ziel war es, die Bedingungen für den Fußverkehr in den Stadtteilen Hiesfeld und Averbruch zu analysieren und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Nun liegt der Abschlussbericht vor, der sowohl die Stärken als auch die Herausforderungen für den Fußverkehr in Dinslaken aufzeigt.

Die kompakte Siedlungsstruktur in Dinslaken bietet eine solide Grundlage für fußverkehrsfreundliche Quartiere. Besonders im Stadtteil Hiesfeld zeigt sich, dass zentrale Orte wie der Jahnplatz für rund 12.000 Einwohner*innen in maximal 15 Gehminuten erreichbar sind. Nahversorgung, medizinische Angebote und Gastronomie sind somit fußläufig erreichbar – ein großes Potenzial für nachhaltige Mobilität und lebendige Stadtteile.

Bürgermeisterin Michaela Eislöffel unterstreicht: „Ein starker Fußverkehr wirkt auf vielen Ebenen: Er ist umweltfreundlich, sozialverträglich und hält uns alle fit. Außerdem trägt eine fußgängerfreundliche Gestaltung der öffentlichen Räume zur Aufenthalts- und Lebensqualität unserer Innenstädte und Ortszentren bei. Eine kontinuierliche Förderung des Fußverkehrs ist daher von besonderer Bedeutung.“

Der Abschlussbericht benennt jedoch auch deutliche Defizite. Im Zentrum von Hiesfeld beeinträchtigen ein hohes Verkehrsaufkommen und viele parkende Autos die Situation für zu Fuß Gehende, insbesondere in der Sterkrader Straße. Hier empfiehlt das Planungsbüro eine grundlegende Neugestaltung, bei der Parkplätze zugunsten von Aufenthaltsflächen reduziert werden sollen. Kurzfristig können auch Lösungen wie „Parklets“ (dazu zählen beispielsweise zum Teil begrünte Sitzmöglichkeiten) oder temporäre Fußgängerzonen die Situation verbessern und Akzeptanz schaffen.

Im Stadtteil Averbruch stehen vor allem die fehlenden und unsicheren Querungsmöglichkeiten im Fokus. Besonders für Schulkinder auf dem Weg zur Averbruchschule besteht Handlungsbedarf. Maßnahmen wie die Einrichtung von Sperrflächen (markierte Fahrbahnbereiche, die nicht von Fahrzeugen genutzt werden sollen), Zebrastreifen, Gehwegnasen oder Aufpflasterungen können das Überqueren der Straßen erleichtern. Zudem wird ein schulisches Mobilitätsmanagement empfohlen, um Kinder und Eltern für nachhaltige Mobilität zu sensibilisieren und den Hol- und Bringverkehr zu reduzieren.

Der Abschlussbericht dient als Leitfaden für die künftige Fußverkehrsförderung in Dinslaken und wird dem Ausschuss für Mobilität und Verkehr am 3. Juni 2025 vorgestellt und zur Beschlussfassung vorgelegt. Ein verwaltungsinterner Arbeitskreis prüft die vorgeschlagenen Maßnahmen auf ihre Umsetzbarkeit und sorgt für die Integration in zukünftige Planungen auch über die beiden Stadtteile Hiesfeld und Averbruch hinaus.

Erste Maßnahmen konnten bereits umgesetzt werden: So wurden die Altglascontainer an der Albrecht-Dürer-Straße in Hiesfeld versetzt, um die Sichtverhältnisse und damit die Verkehrssicherheit deutlich zu verbessern.

Der Fußverkehrs-Check wurde 2024 mit Unterstützung des Zukunftsnetz Mobilität NRW durchgeführt. In Workshops und Ortsbegehungen wurden gemeinsam mit Bürger*innen sowie Expert*innen Schwachstellen und Lösungsansätze erarbeitet. Im Fokus standen Aufenthaltsqualität, Barrierefreiheit und Verkehrssicherheit. Die Ergebnisse und Empfehlungen des Planungsbüros bilden nun die Grundlage für die weitere Entwicklung einer fußgängerfreundlichen Stadt Dinslaken.

Pressemitteilung vom 13.05.2025