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Fußverkehr

Gehen ist die natürlichste Art der Fortbewegung. Sie bedeutet eigenständige Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen und schließt unter der Prämisse eines barrierefreien öffentlichen Raums niemanden aus. Zugleich beginnt und endet jeder Weg zu Fuß. Dem Fußverkehr kommt somit eine unverzichtbare verkehrsmittelübergreifende Verknüpfungsfunktion zu. Das Gehen ist jedoch nicht nur die natürlichste, sondern auch die nachhaltigste Art der Fortbewegung. So werden die Themen Gesundheit und Bewegung, Lärm- und Schadstoffreduktion, die Belebung öffentlicher Räume, Aufenthalts- und Lebensqualität in den Städten sowie die Wiederentdeckung des Quartiers und der Nachbarschaft eng mit dem Zufußgehen verknüpft. 

Hierin liegt die Motivation der Stadt Dinslaken zur Förderung des Fußverkehrs. 

Einen planerischen Rahmen hierzu bildet das im Jahr 2017 politisch beschlossene Klimaschutzteilkonzept Fuß- und Radverkehr. Dieses beinhaltet neben grundsätzlichen Rahmenbedingungen viele Maßnahmenvorschläge zur Förderung des Fußverkehrs im gesamten Stadtgebiet. Mehr hierzu im Abschnitt unten.

Einen weiteren Baustein zur Förderung des Fußverkehrs stellen sogenannte Fußverkehrs-Checks dar. Hierbei handelt es sich um geführte Spaziergänge mit Bürger*innen und Vertreter*innen aus der Verwaltung. Mehr hierzu im Abschnitt unten.

Klimaschutz-Teilkonzept Fuß- und Radverkehr

Vor vielen Jahren hat in der Stadt Dinslaken ein Prozess des Umdenkens in die Richtung eines Handelns hin zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität eingesetzt. Die Auswirkungen des Klimawandels, die zunehmende Ressourcenknappheit, die demografische Entwicklung und die zunehmende Schwächung der Stadt als Wohn- und Lebensraum führten in der Stadt- und Verkehrsplanung zu neuen Strategien und Handlungsansätzen. In steigendem Maße wurde als zentrale Aufgabe die Schaffung und Verstetigung von Strukturen gesehen, die die zukunftsfähige Grundlage für eine sichere, nachhaltige, multi- und intermodale Mobilität bilden.

Der Rat der Stadt Dinslaken hat hierzu verschiedene Beschlüsse gefasst, die als Grundlagen für die integrierte Stadtentwicklungs- und Verkehrspolitik zu verstehen sind. Hierin benannte Handlungsziele betreffen u.a. Themen wie die Stärkung des Umweltverbundes und der Nahmobilität (siehe oben), hierbei insbesondere die Verbesserung der Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr,  die Verbesserung des Stadtklimas durch eine Reduzierung des Energiebedarfs und der Emissionen sowie die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung der Bürgerschaft für ökologische Belange.

Aus diesen Vorgaben resultierte die Maßnahme, ein Klimaschutzteilkonzept für den Fuß- & Radverkehr erstellen zu lassen (Beschluss im Planungs-, Umweltschutz-, Grünflächen- und Stadtentwicklungsausschuss vom 07.12.2015). In Anlehnung an die Zielsetzung der Landesregierung und das Leitbild der AGFS soll der Förderung der Nahmobilität eine hohe Priorität beigemessen werden. Der hohe Nutzen dieser Förderung bzgl. des Klimaschutzes, der Gesundheitsförderung, der Lärmreduktion oder der Luftreinhaltung geht einher mit geringen negativen Auswirkungen auf Umwelt und Umfeld.

Das Fuß- & Radverkehrskonzept soll demnach ein innovatives und umsetzungsfähiges Konzept darstellen, dass eine Grundlage für die Entwicklung der Stadt Dinslaken in Richtung einer nachhaltigen Mobilität ist.

Die Inhalte des Konzeptes ergaben sich sowohl aus den Anforderungen an die Erstellung eines Klimaschutzteilkonzeptes als auch aus dem Leitbild „Radverkehr als System“ aus dem nationalen Radverkehrsplan (NRVP) der Bundesregierung. Das Konzept umfasst über die Schaffung einer fuß- und fahrradfreundlichen Infrastruktur hinaus auch die weiteren Säulen einer integrierten Förderung der Nahmobilität wie Service, Information und Kommunikation. Mit der Erstellung des Konzeptes wurde das Dortmunder Büro Planersocietät beauftragt.

Nach einer Informationsveranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger im September 2016, dem Abschluss der Bestandsanalyse und einem ersten Workshop mit einem Planungsspaziergang und einer Planungsradtour (ebenfalls im September 2016) wurde neben einer Energie- und CO2-Bilanzierung ein Radverkehrsnetz entwickelt sowie ein Maßnahmenkatalog erstellt, dessen erste Ansätze im Januar 2017 in einem 2. Workshop mit Interessierten weiter verfeinert wurden. Die Erstellung des Konzeptes wurde darüber hinaus durch den Arbeitskreis Mobilität, dem verschiedene Mitglieder aus den unterschiedlichsten Fachdiensten der Verwaltung sowie Vertreterinnen und Vertreter aus den politischen Fraktionen angehören, begleitet. Das fertige Konzept enthält ein Controlling-Instrumentarium zur kontinuierlichen Überprüfung des Maßnahmenprogramms.

Das fertiggestellte Konzept wurde am 17. Oktober 2017 vom Rat der Stadt Dinslaken beschlossen. Hierbei wurde die im Konzept enthaltene Maßnahme, die Fußgängerzone in der Neustraße zwischen 20 und 8 Uhr für den Radverkehr freizugeben, explizit NICHT mit beschlossen.

Im Folgenden finden Sie das Fuß- & Radverkehrskonzept in mehreren Dokumenten:

Das Projekt wurde gefördert durch das damalige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMUB) (heute: Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN)), die Nationale Klimaschutzinitiative und den Projektträger Jülich (PTJ) unter dem Förderkennzeichen 03K02421.

Logos des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMUB) und der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI)

Fußverkehrs-Checks

Fußverkehrs-Checks sind ein spezielles Instrument der Öffentlichkeitsbeteiligung, dass sich explizit auf die Probleme des Fußverkehrs konzentriert. Sie sollen dazu beitragen, in der Kommune sichere und attraktive Fußwege zu schaffen. Durch eine kleinräumige Betrachtung können die Rahmenbedingungen vor Ort genauer untersucht und maßgeschneiderte Lösungsvorschläge entwickelt werden. Gleichzeitig sollen die Fußverkehrs-Checks den Fußverkehr stärker in das Bewusstsein von Politik, Verwaltung und Bürgerschaft rücken. So kann sich eine neue Geh-Kultur entwickeln, die sich positiv auf die Lebensqualität in der Kommune auswirkt. 

In Nordrhein-Westfalen werden Kommunen seit dem Jahr 2019 vom Zukunftsnetz Mobilität NRW hierbei unterstützt. Das Zukunftsnetz wählt jedes Jahr insgesamt 12 Städte und Gemeinden aus, denen dann kostenlos ein Planungsbüro zur Seite gestellt wird. Die Kosten hierfür übernimmt das Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen. Das Planungsbüro gestaltet den Prozess federführend und begleitet ihn mit seiner fachlichen Expertise. 

Die Stadt Dinslaken konnte sich im Jahr 2024 erfolgreich für die Durchführung von zwei Fußverkehrs-Checks bewerben. Hierbei wurde der Fokus auf die Stadtteile Hiesfeld und Averbruch gelegt, zu denen jeweils auch politische Anträge verschiedener Art vorliegen. 

Startschuss für den Fußverkehrs-Check in Dinslaken war der Auftakt-Workshop am 27. August 2024. Bürgermeisterin Michaela Eislöffel konnte hierzu etwa 25 Personen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft im Ratssaal begrüßen. Die Planersocietät, die als Fachbüro für integrierte Stadt- und Verkehrsentwicklung den Fußverkehrs-Check in Dinslaken begleitete, stellte in einem kurzen thematischen Vortrag zunächst die Belange des Fußverkehrs und seine Bedeutung für die Stadtentwicklung heraus. Im Anschluss wurden in der Diskussion mit den Teilnehmenden erste Vorschläge zur Förderung des Fußverkehrs erarbeitet und konfliktträchtige Punkte in den Untersuchungsräumen identifiziert. Abschließend stellte die Planersocietät die Routen für die beiden Ortsbegehungen in Hiesfeld und Averbruch vor und gab den Teilnehmenden die Möglichkeit, Änderungswünsche zu äußern.

Die Ortsbegehungen in Hiesfeld und Averbruch fanden am 03. und 17. September 2024 statt. Mit jeweils rund 40 Personen ging es auf die circa 2 Kilometer langen Rundgänge durch die beiden Stadtteile. Dabei wurden die Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge aus dem Auftakt-Workshop vor Ort überprüft und weitere konfliktreiche Punkte im Fußverkehrsnetz ausgemacht. Mithilfe eines bereitgestellten Rollators konnten die Teilnehmenden erleben, wie selbst kleinste Hindernisse für motorisch eingeschränkte Personen zu unüberwindbaren Hürden werden.

Die während des Auftakt-Workshops und der beiden Begehungen aufgedeckten Mängel im Fußverkehrsnetz wurden im Rahmen des Abschluss-Workshops zusammengefasst. Gleichzeitig formulierte die Planersocietät erste Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung der Fußgängerfreundlichkeit vor Ort. 

Die festgestellten Mängel, die darauf ausgerichteten Maßnahmenvorschläge und die Ergebnisse der Beteiligungsformate wurden in einem Endbericht zum Fußverkehrs-Check in Dinslaken festgehalten. Diesen Bericht können Sie unten unter dem Punkt "Downloads" herunterladen.

Die Erkenntnisse aus dem Fußverkehrs-Check sind jedoch nicht nur für die Untersuchungsräume Hiesfeld und Averbruch relevant. Die gewonnenen Erkenntnisse und die erfahrenen Methoden können ebenso auf andere Stadträume angewandt werden und erleichtern den Einstieg in eine systematische Fußverkehrsförderung in Dinslaken.

Download

Fußgängerzonen

Fußgängerzonen sind Bereiche, die speziell dem Fußverkehr dienen sollen, andere Verkehrsarten können nur ausnahmsweise zugelassen werden.

In Dinslaken gibt es Fußgängerzonen an folgenden Orten:

  • Eppinghovener Straße
  • Altmarkt
  • Gartenstraße (zwischen Marktstraße und Eppinghovener Straße)
  • Duisburger Straße (zwischen Kolpingstraße und Friedrich-Ebert-Straße)
  • Neustraße
  • Neutorplatz

Für den Radverkehr freigegeben sind Fußgängerzonen an folgenden Orten:

  • Eppinghovener Straße (zwischen Voerder Straße und Altmarkt)
  • Altmarkt
  • Gartenstraße (zwischen Marktstraße und Eppinghovener Straße)
  • Neutorplatz

Die Lage der Fußgängerzonen können Sie folgendem Plan entnehmen (hier als PDF):

 

Weitere Hinweise zu Verkehrsregeln können sie der Broschüre "Sicherheit und Rücksichtnahme im Straßenverkehr" entnehmen, die sie bei Klick auf den Titel herunterladen können.

Ansprechpartner*innen

Name Kontakt
Roland Welger
Zimmernummer: 029
Telefon: 02064 66-316
Fax: 02064 6611-316
E-Mail: roland.welger@dinslaken.de
Technisches Rathaus
Technisches Rathaus
Hünxer Straße 81, 46537 Dinslaken
Stephan Dinn
Zimmernummer: 028
Telefon: 02064 66-374
Fax: 02064 6611-374
E-Mail: stephan.dinn@dinslaken.de
Technisches Rathaus
Technisches Rathaus
Hünxer Straße 81, 46537 Dinslaken