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Lohberg

Kartenausschnitt der Gartenstadt Lohberg

Historische Gartenstadt und Kreativ.Quartier Lohberg

Im Jahre 1907 nach dem Vorbild englischer Gartenstädte geplant, galt Lohberg als Europas modernster Zechenstandort: Leben, Arbeiten und Wirtschaften in gesunder Natur und auf dem höchsten Stand der damaligen Technik. Seither ist die Ruhrgebietsgeschichte in Lohberg unmittelbar greifbar: Ruhrkampf, Kohlebarone, Wirtschaftswunder, Glanz und Niedergang des Bergbaus, Zuwanderung und kulturelle Vielfalt, alles hat die Gartenstadt geprägt und sichtbare Spuren hinterlassen. Heute steht die schmucke Zechensiedlung mit ihren unterschiedlichen Häusern, den Innenhöfen und dem alten Baumbestand komplett unter Denkmalschutz. Das Ledigenheim ist ein großzügig renoviertes Zentrum für Kultur, Dienstleistungen und Gewerbe, der Markt auf dem Johannesplatz zieht zweimal wöchentlich Kunden aus der gesamten Region an, das Leben im Quartier ist bunt, lebendig und lebenswert.

Ehemalige Zeche Lohberg

Zechenwerkstatt auf dem ehemaligen Zechengelände in Lohberg

Die Übertageanlagen entstanden im Wesentlichen in den Jahren 1906 – 1915. Die Gebäude der ersten Entwicklungsstufe haben eine strenge Nord-Süd-Ausrichtung. Das Fördergerüst des Schachtes 1 (1911) wurde von Zschetsche wesentlich beeinflusst und überzeugt durch die Eleganz der konstruktiven Lösung. Die Schachthalle gilt heute als selten gewordenes Dokument für die Entwicklung der Stahlkonstruktion (Bogenbänder). Das Fördergerüst des Schachtes 2 wurde 1955/56 von Fritz Schupp gebaut. Er knüpfte damals an seine Beispiel gebenden Doppelstreben-Gerüste mit einer gestalterischen Innovation im Fördergerüstbau an. Die Zeche wurde zum Jahreswechsel 2005/2006 geschlossen.

Gartenstadtsiedlung

Blick auf ein Wohnhaus in der Gartenstadt Lohberg

Die Gartenstadtsiedlung Lohberg wurde 1907 gegründet und halbkreisförmig zur Zeche Lohberg hin angelegt. Hierdurch wird ein enger Bezug zur Zeche und zur Arbeit verdeutlicht. Die Siedlung zeigt deutliche Spuren der englischen Gartenstadtbewegung, die durch wenige Straßen und große Gärten gekennzeichnet ist. Man kann diese als architektonische Perle unter den Zechensiedlungen bezeichnen. Den besonderen Charme bekommt die Gartenstadtsiedlung durch ihre unterschiedlichen Hausformen, landhausartige Elemente und unterschiedliche Giebel und Eingangsbereiche. Gestaltung und Farbgebung der Häuser vermitteln ein harmonisches Bild.

Zusammen mit der Zeche und der Halde Lohberg stellt die Gartenstadtsiedlung heute ein bedeutendes Ensemble des Ruhrbergbaus dar.

Ledigenheim

Ansicht Ledigenheim front

Das Ledigenheim Lohberg wurde 1914 in unmittelbarer Nähe zur Zeche Lohberg gebaut und bot bis zu 542 unverheirateten Bergleuten auf über 6.400 qm Wohn- und Lebensraum. Gleichzeitig bot es Raum für kulturelle und sportliche Veranstaltungen. Zu Beginn des Jahres 2004 wurde das Ledigenheim in eine selbstständige rechtsfähige Stiftung eingebracht. Zweck der Stiftung ist der Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes und der Ausbau zu einem Zentrum für Kultur, Dienstleistungen und Gewerbe. Heute wird das Ledigenheim zum einen den Ansprüchen an einen modernen Bürokomplex gerecht und hat zum anderen seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Darüber hinaus bietet das Ledigenheim für Tagungen, Seminare, Veranstaltungen und Events den passenden Rahmen.

Was bleibt, ist die Zukunft - Kreativ.Quartier Lohberg (KQL)

Aus Grau wird Grün – unter diesem Grundsatz werden die großen Freiflächen des ehemaligen Zechengeländes Lohberg in eine neue Erholungs- und Freizeitlandschaft umgestaltet: komplett entsiegelt, nachhaltig ökologisch aufbereitet, ansprechend bepflanzt und von namhaften Landschaftsarchitekten attraktiv gestaltet. Landschaftlicher Mittelpunkt des gesamten Quartiers ist der neue Bergpark: ein hochwertig angelegter Park mit den beiden ehemaligen Halden als Landmarken und Aussichtspunkte, mit Wiesen und Spielflächen, offenen Plätzen und Promenaden rund um einen neuen See, den Lohberger Weiher.

Mit verschiedenen dauerhaften Kunstwerken, künstlerischen Inszenierungen und Aktionen wird der Bergpark auch Besucher von weiter her anziehen. Veranstaltungen wie die „Extraschicht“, die Local Heroes-Woche zur Eröffnung der Kulturhauptstadt RUHR.2010 oder Vernissagen der Künstler im Kreativ.Quartier haben bereits zahlreiche Interessierte aus einem überregionalen Einzugsbereich begeistert.
Auch der Lohberg Corso trägt dazu bei, das neue Quartier mit seinen vielfältigen Attraktionen auf der regionalen Erlebniskarte zu verorten: Die autofreie Promenade führt als kombinierter Fuß- und Radweg mitten durch das gesamte Gelände und mündet im Norden und im Süden in vorhandene Radwegesysteme des Niederrheins und der Ruhrregion. Auf diese Weise wird das KQL an die zahlreichen regionalen Freizeitrouten angebunden.

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